"Ich verzichte gerne auf die Zukunft unserer Kinder."
In Zeiten des Klimawandels übe auch ich mich im Verzicht.
Bildobjekte von Thomas Behling
Thomas Behling beschäftigt sich in vielen seiner Bildobjekte mit der Zerstörung unseres Planeten, welche für uns Menschen und unsere Kultur existenzbedrohend ist. Machen wir jetzt noch so weiter, stoßen wir in unserer Umwelt Prozesse an, die wir nicht mehr stoppen können. Sind die Kippmomente überschritten, wird sich das Klima fortan in selbstbeschleunigender Weise erhitzen – gefolgt von einem weitreichenden Niedergang der Menschheit. Es sei denn, uns gelingt tatsächlich noch rechtzeitig und in Höchstgeschwindigkeit eine umfassende gesellschaftliche, kulturelle und wirtschaftliche Transformation.
Theoretisch haben wir heute mehr Möglichkeiten, unsere Probleme zu lösen als jemals zuvor in der Geschichte der Menschheit. Nutzen wir diese Möglichkeiten jetzt nicht, werden uns schon sehr bald die Handlungsoptionen zusehends schwinden und die Menschheit mehr und mehr von Katastrophen getrieben sein. Trotz dieses Wissens fällt es uns sehr schwer, unser Verhalten zu verändern. Dafür gibt es verschiedene Gründe. Wir befinden uns in einer existenziellen Kulturkrise.
Um einen Ausweg aus dieser Situation zu finden, muss sich etwas an unserer Art zu denken ändern. Vermutlich ist es anders, als wir es uns vorstellen und eben auch nicht so, wie wir Fortschritt gewöhnt sind zu denken. Ganz sicher denken und handeln wir anders, als wir uns selbst wahrnehmen.
Die Gegenwart ist ein Produkt der Geschichte und eine Fortsetzung der Vergangenheit. Wir müssen unseren Denkhorizont in dieser Weise erweitern, um das Gewicht unseres Handelns besser sehen zu können. Thomas Behling sieht seine Aufgabe als Künstler darin, Werke zu schaffen, die zu einer Reflexion unserer Situation beitragen. In seinen historischen Fundstücken nachempfundenen Bildobjekten begegnen die Betrachter*innen einem kollektiven Gedächtnis mit ihren individuellen Speichern und deren spezifischen Filtern und Verstärkern. Er benutze überkommene Bild-Ästhetiken, weil sich darin viel mehr von unserer heutigen Weltsicht und unserm heutigen Denken verbirgt, als uns bewusst und recht ist. Vermeintliche Überbleibsel einer früheren Zeit leiten geradewegs in Krisen und Konfliktzonen der Gegenwart. Er nimmt Aspekte der Täuschung und Erfindung auf, um die Funktionsweise der Illusion zu verdeutlichen und Erkenntnis über Schein, Täuschung und Verklärung zu gewinnen.
Vernissage: Donnerstag den 3. April 2025, 17 – 20 Uhr, Einführung durch Andrea S. Végh
Laufzeit: 3. April bis 10. Mai 2025
Finissage: Samstag 10. Mai 2025, 12 – 16 Uhr, Künstlergespräch mit Heinz Stahlhut um 13 Uhr
Galerie Eulenspiegel
Gerbergässlein 6
4001 Basel
Schweiz
Öffnungszeiten:
Mittwoch-Freitag 10-12h / 14-18h
Samstag 10-16h
Eintritt frei